Darauf lassen Daten des Deutschen Diabetes-Folgeregister schließen. Mithilfe von Regressionsmodellen wurden basierend auf den Daten aus dem Zeitraum 2011 bis 2019 die erwarteten Inzidenzen für die Jahre 2020 und 2021 geschätzt und mit den beobachteten Inzidenzen verglichen.
Vom 1. Januar 2020 bis zum 30. Juni 2021 wurden 5.162 Kinder und Jugendliche mit neu aufgetretenem Typ-1-Diabetes in Deutschland registriert, was einer Inzidenz von 24,2 pro 100.000 Patientenjahre entspricht. Damit war die beobachtete Inzidenz signifikant höher als die erwartete Inzidenz von 21,2 pro 100.000 Patientenjahre. Der signifikante Anstieg der Typ- 1-Diabetes-Neudiagnosen mündete in einer Inzidenzspitze, die mit einer Verzögerung von drei Monaten der Spitzeninzidenz von COVID-19 folgte.
Wahrscheinlich sind eher indirekte als direkte Auswirkungen der Pandemie für den Anstieg der Diabetesinzidenz verantwortlich wie etwa die reduzierte Pathogenexposition vor allem bei kleinen Kindern sowie die erhöhte psychische Belastung. NM