Dem Nutzen ging man anhand einer retrospektiven Kohortenstudie zwischen 2010 und 2016 auf den Grund. Evaluiert wurden Daten von 1.076 Kindern zwischen vier und 18 Jahren mit akuten Bauchschmerzen, die noch nie an einer Blinddarmentzündung erkrankt waren, und bei denen ein CRP-Test durchgeführt wurde. Als Grenzwert wurde ein CRP von ≥ 10 mg/l angenommen. Hier lagen Sensitivität und Spezifität bei 0,87 (95 %-KI 0,77 - 0,94) und 0,77 (95 %-KI 0,74 - 0,79).
Die Bestimmung des CRP-Wertes ist am sinnvollsten, wenn sie zusätzlich zur Erfassung des klinischen Erscheinungsbildes nach folgenden Parametern erfolgt: Dauer der Schmerzen, Temperatur, peritonealer Reiz, Spannung im rechten unteren Quadranten, Darmgeräusche und Übelkeit/Erbrechen. Die alleinige Bestimmung des CRP-Wertes bei Kindern mit akuten Bauchschmerzen, ohne weitere Hinweise auf eine Appendizitis, hat keine Relevanz.
Der CRP-Wert bei Kindern mit Appendizitis lag bei 42 mg/l (Interquartilbereich, IQR 18 - 83), bei den Kindern ohne Blinddarmentzündung bei 5 mg/l (IQR 2 - 8). Alle 13 Kinder mit einem Blinddarmdurchbruch hatten einen CRP-Wert von über 20 mg/l (durchschnittlich 96 mg/l). Liegt der CRP-Wert unter 10 mg/l und dauern die Symptome länger als 48 Stunden an, ist eine Appendizitis unwahrscheinlich. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn der CRP-Wert niedrig ist, sich die Symptome aber ganz akut entwickelt haben. LW