Norwegische Forscher untersuchten die prognostische Aussagekraft des D-Dimerspiegels an einer Kohorte von 422 Patienten mit einem ersten VTE-Ereignis (239 mit tiefer Venenthrombose, 183 mit Lungenembolie). Anhand ihres D-Dimerspiegels teilte man die Patienten in drei Tertile ein: 1) <2000 ng/ml, 2) 2000 - 5000 ng/ml und 3) >5000 ng/ml.
Über den Verlauf des 4,7-jährigen Followup wurden 59 Krebserkrankungen diagnostiziert, 28 davon innerhalb des ersten Jahres nach der VTE-Diagnose. Meist handelte es sich um Lungen-, Prostata- oder hämatologischen Krebs. Die kumulative Krebsinzidenz betrug 4,3% bei Patienten im D-Dimer-Tertil 1 und 6,9% bzw. 15,5% bei jenen im D-Dimer-Tertil 2 und 3. Gegenüber dem ersten D-Dimer-Tertil hatten Patienten im zweiten und dritten Tertil ein 1,6-fach bzw. 3,3-fach höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Die Risikoerhöhung blieb auch zwei Jahre nach dem VTE-Ereignis bestehen. Auch wiesen 80% des oberen D-Dimer- Tertils, die innerhalb eines Jahres eine Malignität entwickelten, bereits zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose Metastasen auf, gegenüber nur 20% im D-Dimer-Tertil 1.
Ein D-Dimer-Spiegel >5000 ng/ml im Rahmen eines ersten VTE-Ereignisses lässt daher auf ein mehr als dreifach erhöhtes Risiko einer Krebserkrankung in den nächsten zwei Jahren schließen. OH