Stent nach Herzinfarkt

Praxis-Depesche 3/2019

DAPT: 12 Monate nicht besser als 6

Die zweite Generation medikamentenbeschichteter Stents hat das Risiko für thrombotische Ereignisse gesenkt. Trotzdem werden noch immer zwölf Monate duale antithrombozytäre Therapie (DAPT) empfohlen. Nach einer Studie reichen sechs Monate aus.

Es wurden 870 Patienten mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI), der mit primärer perkutaner Koronarintervention und Zotarolimus-beschichtetem Stent der zweiten Generation behandelt wurde, in zwei Gruppen randomisiert. Die DAPT-Gruppe erhielt zwölf Monate DAPT, die SAPT-Gruppe erhielt sechs Monate DAPT und anschließend Monotherapie (z. B. ASS). Der kombinierte primäre Endpunkt der Studie setzte sich u. a. zusammen aus der Gesamtmortalität, Myokardinfarkt, Revaskularisation und Schlaganfall. In dem Beobachtungszeitraum von 18 Monaten erlitten 4,8 % der SAPT-Gruppe und 6,6 % der DAPT-Gruppe den primären Endpunkt (HR SAPT vs. DAPT 0,73; 95-KI 0,41 - 1,27; p = 0,26). Die Nichtüberlegenheit von DAPT gegenüber SAPT war signifikant. Auch fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen bezüglich der einzelnen Endpunkte des kombinierten Endpunkts. Sekundäre Endpunkte (Sicherheits- und Blutungsereignisse) erlitten 3,2 % der SAPT- und 4,3 % der DAPT-Patienten (HR 0,75; 95%-KI 0,37 - 1,49; p = 0,40). Aus Sicht der Autoren bringt eine zwölfmonatige DAPT gegenüber einer nur sechsmonatigen damit keinen Vorteil. MR

Quelle:

Kedhi E et al.: Six months versus 12 months dual antiplatelet therapy after drug-eluting stent implantation in ST-elevation myocardial infarction (DAPT-STEMI) ... BMJ 2018; 363: k3793

ICD-Codes: I21.9

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