Schneller zur Diagnose

Praxis-Depesche 1-2/2020

Daran erkennt man die „weibliche COPD

Bei Frauen manifestiert sich die COPD oft anders als bei Männern. Dennoch orientieren sich noch immer viele Ärzte am „männlichen Standard“.
Inzwischen erkranken ebenso viele Frauen wie Männer an COPD. Frauen mit COPD sind häufiger von Symptomen wie Angstzuständen und Depressionen betroffen, welche in vielen Fällen vorrangig behandelt werden und somit die Diagnosestellung verzögern. Neben dieser stärker ausgeprägten psychologischen Komponente, klagen weibliche COPD-Patienten öfter über Symptome wie Husten oder Dyspnoe als Männer und zeigen vermehrt den Phänotyp der chronischen Bronchitis. Zudem scheinen genetische Faktoren eine größere Rolle zu spielen. Auch eine geschlechterspezifische Therapie sollte in Betracht gezogen werden. So scheint sich Rauchen bei Frauen zwar ungünstiger auf die Lungenfunktion auszuwirken als bei Männern, umso vorteilhafter ist aber auch ein Rauchstop. Zudem gibt es überzeugende Studien, die belegen, dass Frauen von einer Sauerstofftherapie verstärkt profitieren. Da Frauen mit COPD jedoch ein erhöhtes Osteoporose-Risiko tragen, wird bei Gabe inhalativer Kortikosteroide die Supplementation mit Vitamin D, Calcium und Bisphosphonaten empfohlen. RG
Quelle: Gut-Gobert C et al.: Women and COPD: do we need more evidence? Eur Respir Rev 2019; 28 (151)
ICD-Codes: J44.9

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x