Septischer Schock

Praxis-Depesche 11/2009

Das Bakteriengift aus dem Verkehr ziehen

Sepsis und septischer Schock haben eine hohe Mortalität. Die häufigsten Auslöser sind gramnegative Bakterien. Deren Endotoxin gilt als auslösende Substanz. Kann man hier therapeutisch ansetzen?
Praxisfazit
?! In New York und in Tokio wird ein akutes Koronarsyndrom praktisch identisch behandelt, ein septischer Schock aber völlig unterschiedlich. In den USA gilt Drotrecogin alfa (aktiviertes Priotein C ) bei Sepsis als indiziert, in Japan Polymyxin-B-Hämoperfusion. Die vorhandene begrenzte Evidenz für die eine bzw. die andere Strategie wird unterschiedlich interpretiert. Auch diese Studie lässt noch Fragen offen. Kellum JA et al.: International Differences in the treatment of sepsis – Are they justified? Ebd. 2496-2497

Polymyxin B ist ein Antibiotikum mit ho­her Affinität zu Endotoxin. Man kann es an Polystyrolfasern binden und diese in ein Gerät integrieren, durch das Blut strömt; so lässt sich Endotoxin extrahieren.

An zehn italienischen Zentren wurde mit dieser Therapie eine kontrollierte Studie durchgeführt. 64 Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock erhielten entweder konventionelle Therapie oder eine solche plus zwei Sitzungen mit Polymyxin-B-Hä­mo­per­fusion. Die Intervention erhöhte den mittleren arteriellen Blutdruck signifikant; der Bedarf an vasopressorischen Medikamenten nahm ab. Die 29-Tage-Mortalität wurde von 53% auf 32% reduziert.

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