Praxis-Depesche 3/2003

Das Brugada-Syndrom sollte man kennen ...

"Ein bisher gesunder 50-Jähriger wurde mit Kammerflimmern aufgefunden. Die Sanitäter defibrillierten erfolgreich. In der Klinik wurde ein Herzkatheter geschoben: normaler Ventrikel, normale Koronarien. Das EKG war regelrecht mit Ausnahme einer ST-Hebung in V1 und V2 und eines inkompletten Rechtsschenkelblocks. Wir vermuteten ein Brugada-Syndrom und implantierten einen ICD. Wegen schlechter O2-Sättigung wurde ein CT gemacht. Es zeigte eine Embolie in der rechten Pulmonalarterie; Ausgangspunkt war eine tiefe Venenthrombose. Wir begannen eine Therapie mit fraktioniertem Heparin; bald waren die EKG-Anomalien verschwunden. Inzwischen fühlt sich der Patient wohl; der ICD ist innerhalb von 20 Monaten nie in Aktion getreten. Eine Gerinnungsstörung als Ursache der Thromboembolie ließ sich nicht eruieren. Das Brugada-Syndrom ist eine Ursache für Kammerflimmern ohne organische Veränderungen. Die Kriterien sind nicht sehr stringent. Weniger hochspezialisierte Ärzte wären gar nicht auf diese (kostenträchtige) Fehldiagnose gekommen." Dr. S. R. Vavricka, Innere Medizin der Univ.-Klinik Zürich

"Ein bisher gesunder 50-Jähriger wurde mit Kammerflimmern aufgefunden. Die Sanitäter defibrillierten erfolgreich. In der Klinik wurde ein Herzkatheter geschoben: normaler Ventrikel, normale Koronarien. Das EKG war regelrecht mit Ausnahme einer ST-Hebung in V1 und V2 und eines inkompletten Rechtsschenkelblocks. Wir vermuteten ein Brugada-Syndrom und implantierten einen ICD. Wegen schlechter O2-Sättigung wurde ein CT gemacht. Es zeigte eine Embolie in der rechten Pulmonalarterie; Ausgangspunkt war eine tiefe Venenthrombose. Wir begannen eine Therapie mit fraktioniertem Heparin; bald waren die EKG-Anomalien verschwunden. Inzwischen fühlt sich der Patient wohl; der ICD ist innerhalb von 20 Monaten nie in Aktion getreten. Eine Gerinnungsstörung als Ursache der Thromboembolie ließ sich nicht eruieren. Das Brugada-Syndrom ist eine Ursache für Kammerflimmern ohne organische Veränderungen. Die Kriterien sind nicht sehr stringent. Weniger hochspezialisierte Ärzte wären gar nicht auf diese (kostenträchtige) Fehldiagnose gekommen." Dr. S. R. Vavricka, Innere Medizin der Univ.-Klinik Zürich

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