Eine Magenschleimhaut-Atrophie (meist Folge einer H.-p.-Infektion) hat vielfältige Auswirkungen, nicht nur auf die Magensekretion. Der Plasma-Spiegel an Ghrelin sinkt, die Gastrin-Sekretion steigt, das Darm-Mikrobiom ändert sich und auch die Absorption der aufgenommenen Nahrung ist beeinträchtigt. Dies alles kann Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel und somit auch auf die Manifestation eines Typ-2-Diabetes haben.
Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie wurde der Frage nachgegangen, ob die H.-p.-Infektion selbst oder die Manifestation einer atrophischen Gastritis das Diabetes-Risiko beeinflusst. Von 855 Patienten fand sich bei 306 (36%) eine H.-p.-Infektion und bei 78 (9%) eine Magenschleimhaut-Atrophie. 9% entwickelten im Verlauf einen Typ-2-Diabetes. Insgesamt war das Diabetes- Risiko bei Patienten mit einer atrophischen Gastritis fast um die Hälfte niedriger als bei solchen mit normaler Magenschleimhaut, wobei das Diabetes-Risiko mit dem Ausmaß der Atrophie korrelierte. Patienten mit einer H.-p.-Besiedelung ohne Magenschleimhautatrophie hatten dagegen kein erniedrigtes Diabetesrisiko. Daraus lässt sich schließen, dass nicht der Entzündungsprozess, sondern die gestörte Magensekretion entscheidend ist für die Manifestation des Diabetes. PS