Metabolisches Syndrom

Praxis-Depesche 18/2005

Das gesamte Lipidprofil korrigieren!

Die Dyslipidämie - hohe Triglyzerid- und LDL-, niedrige HDL-Werte - spielt für das kardiovaskuläre Risiko bei metabolischem Syndrom bzw. Typ-2-Diabetes eine Schlüsselrolle. Eine Monotherapie mit Statinen führt hier meist nicht zum vollen Erfolg. Dagegen werden mit einer Kombination aus Statin und Nikotinsäure sehr gute Ergebnisse erzielt.

Statine senken zwar Gesamt- und LDL-Cholesterin effektiv; eine nennenswerte Erhöhung des kardioprotektiven HDL-Cholesterins bleibt jedoch aus. Hier setzt die Nikotinsäure an, für Prof. Phil Barter, Sidney, das effektivste Medikament zur Erhöhung des HDL-Cholesterins. Niedrige HDL-Werte werden durch Nikotinsäure um 20 bis 30% angehoben; gleichzeitig sinken die Triglyzerid- und LDL-Spiegel deutlich, betonte Prof. James Shepherd, Glasgow. Positiv ist auch, dass dabei die Größe der LDL-Partikel zunimmt, denn kleine, dichte LDL-Teilchen werden als besonders atherogen eingestuft. Für Shepherd ist die Kombination aus Nikotinsäure und Statin die Therapie der Zukunft, da das gesamte Lipidprofil günstig beeinflusst wird. Dies zeigen u. a. auch die Ergebnisse der ARBITER-2-Studie. Die 167 in die Doppelblindstudie aufgenommenen KHK-Patienten mit HDL < 45 mg/dl erhielten zusätzlich zu einer Statintherapie entweder retardierte Nikotinsäure (1000 mg/d) oder Plazebo. Nach einem Jahr hatte die Intima-Media-Dicke der A. carotis communis - ein anerkannter Marker für die Atherosklerose-Progression - in der Plazebogruppe signifikant zugenommen. Dagegen hatte sich die Intima-Media-Dicke unter der Kombination nur unwesentlich verändert; die Atherosklerose-Progression war also aufgehalten worden. (GS)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x