Kardiovaskuläres Risiko

Praxis-Depesche 14/2004

Das Homocystein im Blick behalten

Erhöhte Homocystein-Plasmakonzentrationen sind ein unabhängiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Folsäure, Vitamin B6 und B12 helfen, normale Werte zu erreichen.

Bei einem Homocystein über 12 µmol/l verdoppelt sich das kardiovaskuläre Risiko, und zwar unabhängig von den konventionellen Risikofaktoren. Als Ursache für erhöhte Homocystein-Werte kommen Enzymdefekte und exogene Faktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Nierenfunktionsstörungen und Medikamente in Frage. Homocystein schädigt das Endothel, beeinflusst die Lipid-Oxidation und die Gerinnungsfaktoren und hat so direkten Einfluss auf die Genese einer Arteriosklerose. Eine aktuelle Metaanalyse, die annähernd 17 000 Personen erfasst, lässt vermuten, dass eine Senkung des Homocystein-Spiegels um 25% das Risiko für eine KHK um 11% und für einen Schlaganfall um 19% reduzieren kann. Um erhöhte Homocystein-Werte zu senken, ist ausreichende Zufuhr von Folsäure, Vitamin B6 und B12 wichtig. Dies gewährleisten beispielsweise Diätmargarinen, die entsprechend angereichert sind. Einen anderen kardiovaskulären Risikofaktor, die Hypercholesterinämie, kann man mit Produkten mit Zusatz pflanzlicher Sterine (z. B. Margarine, Joghurt) angehen. Ernährungsstudien belegen, dass sich durch Aufnahme von ca. 2 g Pflanzensterinen pro Tag der LDL-Cholesterin-Spiegel innerhalb weniger Wochen um bis zu 15% senken lässt. Pflanzensterine verringern die Resorption von endogenem und exogenem Cholesterin im Dünndarm und senken dadurch das LDL signifikant, ohne HDL oder Triglyzeride zu beeinflussen. (UB)

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