Dafür werteten sie die histopathologischen Daten von 155 Darmkrebspatienten aus zwei Krankenhäusern aus den Jahren 2014 bis 2016 aus und befragten die Patienten. Von den 155 Patienten waren 105 jünger als 50 Jahre (67,7%). Ihre Daten analysierte man genauer: Das Alter bei Diagnose betrug im Schnitt 35,9±9,4 Jahre, 57% waren Männer, 83,2% waren weniger als ein Jahr lang hospitalisiert. Nur bei 13% waren weitere Darmkrebs-Fälle in der Familie bekannt. Mit >80% waren linksseitige Tumoren häufiger als rechtsseitige. Sie waren meist (>75%) fortgeschritten (TNM Grad 3 oder 4) und mäßig differenziert (Grad 2) und häufig muzinös. Bei linksseitigen Tumoren waren rektale Blutungen das erste Symptom, gefolgt von plötzlicher Obstruktion und abdominellen Schmerzen. Die Blutungen traten bereits ein bis zwei Jahre vor anderen Symptomen auf. Das erste Symptom der rechtsseitigen Tumoren war eine plötzliche Obstruktion. BA
Kurzes Repetitorium „Red-flag-Symptome“ für Kolonkarzinom
Daten aus Pakistan – lehrreich auch für uns
In ostasiatischen Ländern steigt die Darmkrebsrate. Zudem sind Darmkrebs-Patienten mit 40 bis 45 Jahren dort deutlich jünger als bei uns. Da es in Pakistan kein Krebsregister gibt, haben dortige Ärzte in einer aktuellen Studie grundlegende epidemiologische Daten inklusive Red-flag-Symptome erhoben.
Kommentar
Aufgrund der unterschiedlichen Epidemiologie des Darmkrebs in Pakistan lassen sich die Ergebnisse nicht 1:1 auf die Situation hierzulande übertragen. Da das Darmkrebsscreening hier aber erst ab 50 Jahren beginnt, sollten Blut im Stuhl und veränderte Stuhlgewohnheiten als bekannte Warnzeichen gerade bei jüngeren Menschen auch hier konsequent abgeklärt werden.
Redaktion Praxis-Depesche
Riaz R et al.: Red flag symptoms: detailed account of clinicopathological ... Intest Res 2017; 15: 203-7