Taeniasis

Praxis-Depesche 5/2005

Den Wurm abführen und spezifizieren

Weltweit sind etwa 50 Millionen Menschen durch Finnen des Schweine- oder Rinderbandwurms befallen (Taeniasis). Während die Infektion mit Rinderbandwurm (T. saginata) für den Menschen benigne verläuft, kann es durch Finnen des Schweinebandwurms (T. solium) zu Neurozystizerkose mit epileptischen Anfällen kommen. Da Skolex und Proglottiden der beiden Bandwurm-Spezies mit bloßem Auge zu unterscheiden sind, scheint die Identifizierung nicht schwierig. Allerdings werden nach Standardtherapie meist nur nicht zu differenzierende Fragmente ausgeschieden.

In Peru wurden nun Patienten, bei denen Bandwurmeier im Stuhl mikroskopisch identifiziert worden waren, entweder mit der Standardtherapie (Niclosamid gefolgt von Rizinusöl) (n = 46) oder mit einer abführenden Elektrolyt-Polyäthylenglykol-Lösung (EPL) (n = 69) behandelt, die normalerweise vor einer Koloskopie verabreicht wird. EPL wurde dabei vor und nach der Niclosamid-Einnahme gegeben. Im Vergleich zur Standardtherapie schieden mit EPL Behandelte signifikant mehr sichtbare Skolizes (0% vs. 29%) und identifizierbare gravide Proglottiden (38% vs. 61%) aus. Bei vier Patienten ging sogar mehr als ein Scolex ab.

Quelle: Rajshekahar, V: Purging the worm: management of Taenia slium taeniasis, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 912 (2004), Seiten: 912: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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