HIV-positive Frauen

Praxis-Depesche 22/2002

Depression und Angst sind nicht selten

Psychische Erkrankungen können sich negativ auf den Verlauf einer HIV-Infektion auswirken. Ob HIV-infizierte Frauen häufiger an Depressionen und Angststörungen leiden, wurde in Florida untersucht.

An der noch laufenden Kohortenstudie nahmen 93 HIV-positive und 62 vergleichbare HIV-negative Frauen teil. Eine nach DSM-IV diagnostizierte Major Depression war bei den HIV-positiven Frauen viermal häufiger als bei den nichtinfizierten Kontrollen (19,4% vs. 4,8%). Die Symptomen-Scores der 17-Item Hamilton Depression Rating Scale lagen bei den infizierten Frauen ebenfalls signifikant höher als in der Kontrollgruppe (8,7 vs. 3,3). Angststörungen waren in beiden Gruppen gleich häufig, HIV-positive Frauen wiesen jedoch signifikant höhere Angst-Scores als Nichtinfizierte auf (8,8 vs. 3,6). Major Depression und Drogenmissbrauch in der Vergangenheit sowie eine Therapie mit Protease-Inhibitoren wirkten sich nicht auf die Depressions-Inzidenz aus.

Quelle: Morrison, MF: Depressive and and anxiety disorders in women with HIV infection, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 159 (2002), Seiten: 789-796

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