Kardiovaskuläre Erkrankungen

Praxis-Depesche 19/2002

Der CRP-Wert ist für die Risikobewertung ungeeignet!

Erhöhte Serumwerte des C-reaktiven Proteins (CRP) innerhalb des konventionellen Normalbereichs sind offenbar ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen; offenbar spiegeln sie latente Entzündungsprozesse wider, die in sklerotischen Arterien ablaufen. Amerikanische Wissenschaftler prüften daher, ob hochsensitive CRP-Tests auch für die Risikobewertung einzelner Personen geeignet ist.

Grundlage dieser Überprüfung waren drei Hauptkriterien: Genauigkeit der Risiko-Diagnose, Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und Nutzen einer Intervention. Hinsichtlich der Genauigkeit fehlen derzeit Referenzwerte zur Abschätzung des absoluten Risikos eines Einzelnen. Auch die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Werte ist unbekannt. Die Reproduzierbarkeit ist angesichts der hohen intraindividuellen Variabilität der CRP-Werte - sie liegt zwischen 42 und 61% - ausgesprochen schlecht. Eine Vorhersage bei Einzelwerten eines Patienten wird dadurch unmöglich. Ferner gibt es weder spezifische Medikamente zur Senkung der CRP-Werte noch verlässliche Daten, ob eine derartige Intervention die Prognose verbessern würde. (CE)

Quelle: Kushner, I: Is high-sensitivity c-reactive protein an effective screening test for cardiovascular risk?, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 162 (2002), Seiten: 867-869

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x