Postprandiale Glucoseregulation

Praxis-Depesche 8-9/2019

Der Einfluss der Essgeschwindigkeit

Wer seine Mahlzeiten wiederholt in einem zu hohen Tempo zu sich nimmt, entwickelt häufiger eine Insulinresistenz, eine gestörte Glucosetoleranz und Übergewicht. Ob sich die Geschwindigkeit der Nahrungsaufnahme auch kurzfristig in der postprandialen Blutzucker- und Insulinkonzentration wiederspiegelt, wurde nun untersucht.
Die Daten für die Studie lieferten 24 gesunde Probanden, darunter zwölf Frauen und zwölf Männer. Jeder der Teilnehmer nahm sein Frühstück an zwei unterschiedlichen Tagen entweder in fünf oder in zwölf Minuten zu sich. Das Frühstück bestand aus fester Nahrung mit einem Kaloriengehalt von 524 kcal. Fünf Minuten vor bis fünf Stunden nach der Mahlzeit wurden in regelmäßigen Abständen Blutproben entnommen.
Die Essgeschwindigkeit schien jedoch keinen Einfluss auf die postprandiale Blutzuckerregulation zu haben. So zeigten sich zwischen der fünf- und der zwölfminütigen Mahlzeit zu keinem Zeitpunkt Unterschiede im Glucose-, Insulin-, GLP-1- oder GIP-Plasmaspiegel.
Zudem wurde die Magenentleerungsrate gemessen, die bekanntlich einen entscheidenden Faktor in der Regulation der Inkretinsekretion und damit der Glucoseregulation darstellt. Auch hier konnten keine Abweichungen in der Gruppe der schnellen Esser verglichen mit den langsamen Essern festgestellt werden, was in Übereinstimmung mit den Inkretinmessungen ist. RG
Quelle: Alsalim W, Ahrén B: Insulin and incretin hormone responses to rapid versus slow ingestion of a standardized solid breakfast in healthy subjects. Endocrinol Diabetes Metab 2019; 2(2): e00056

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