DGI und DGIM

Praxis-Depesche 8/2021

Der Facharzt „Innere Medizin und Infektiologie“ kommt

Seit vielen Jahren haben sich die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) e.V. dafür eingesetzt – nun fiel auf dem 124. Deutschen Ärztetag der Entschluss: Zukünftig ist es Ärzten bundesweit möglich, sich zum Facharzt „Innere Medizin und Infektiologie“ weiterzubilden.
Die SARS-CoV-2-Pandemie hat die Bedeutung von Infektionskrankheiten eindrücklich ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Doch die Herausforderungen in der Infektionsmedizin bestanden und bestehen weit über die aktuelle Pandemie hinaus, durch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen, die Behandlung komplizierter und schwerer Infektionen, etwa von Krankenhausinfektionen, Infektionen bei Organtransplantierten oder immunkompromittierten Patienten, aber auch durch die Klimaveränderungen und die vermehrte Migrations- und Reisetätigkeit. Trotzdem gab es in Deutschland bislang keinen Facharzt für Infektiologie. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass die Infektiologie ein Nebenfach anderer Fachdisziplinen blieb – die Karriere- und Forschungsmöglichkeiten blieben begrenzt. „Hinzu kommt, dass die bisherige Qualifizierung zum Infektiologen – eine zwölfmonatige Ausbildung, die mit der Zusatzbezeichnung „Infektiologe/in“ abschloss – der Komplexität der Infektiologie in der Inneren Medizin nicht gerecht wurde“, sagt Prof. Bernd Salzberger, Präsident der DGI. Der Beschluss, die Ausbildung zum Infektiologen nun auf Facharztniveau in der Inneren Medizin anzuheben, sei deshalb ein Meilenstein für die infektiologische Forschung und Versorgung in Deutschland, der das Fach insgesamt stärke, so Salzberger weiter.

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