Kein Hygiene-Indikator

Praxis-Depesche 5/2011

Der Infektion mit Sarcoptes scabiei auf die Spur kommen

Bei normaler Skabies den Erreger für die Diagnose zu finden, ist nicht leicht. Pathologen der Universität von Nebraska schlagen vor, Überreste der Eischale als Nachweise zu werten. Zehn australische Autoren haben die Immunreaktion bei normaler Skabies und der „Crustosa-Variante“ untersucht. Sie sehen ihre Ergebnisse als einen Beitrag für eine spezifische Diagnostik und Therapie an.

Der Verursacher Sarcoptes scabiei ist eine achtbeinige, hellbraune, obligat ektoparasitische Arachnide, die durch direkten, längeren Kontakt von Person zu Person übertragen wird. Man nimmt daher weithin an, dass die Krätze eine Erkrankung infolge überhoher Personendichte und großer Nähe ist und nicht auf schlechte Hygiene hinweist*. Typischerweise 0,3 bis 0,5 mm groß, bohrt sich die weibliche Milbe ins Stratum granulosum der Epidermis. Dort wandert sie weiter und legt unterwegs Eier.

Die Betroffenen verspüren nach zwei bis vier Wochen Symptome. Vor allem klagen sie über intensives Jucken, das sich nachts verschlimmert. Auf der Haut finden sich kleine erythematöse Papeln, die dünne Gangstrukturen mit einer Länge von mehreren Millimetern zeigen können. Die juckenden Papeln sind im klassischen Fall in Fingerzwischenräumen, auf der Beugeseite der Handgelenke, an der Streckseite der Ellbogen, um den Nabel, an Gesäß, Knöcheln und in der Genitalregion lokalisiert. Kopf und Rücken sind meist ausgespart.

Am Ende des klinischen Spektrums steht die Scabies norvegica sive crustosa (Borkenkrätze) mit sehr großen Erregerzahlen (bis zu Millionen). Die hyperkeratotischen Krusten können u. a. auf Kopfhaut und Gesicht, Augenlidern und subungual auftreten. Oft bestehen chronische Infektionen, Schwäche und Immunsuppression, aber es gab auch Fälle bei scheinbar immunkompetenten Personen. Häufiges Kratzen kann zu offenen Exkorationen führen und zu Sekundärinfektionen, die invasiv werden können.

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