Schlafen in Ost und West

Praxis-Depesche 7/2014

Der Job diktiert das Schlafmuster

Man schläft auf der Welt nicht überall gleich lang und zu gleichen Tages- bzw. Nachtzeiten. Über die Ursachen dieser Unterschiede ist wenig bekannt.

Eine neuere Studie ergab, dass man in Japan, Korea und Taiwan mit weniger als sieben Stunden auskommt, während es in 20 untersuchten westlichen Ländern ca. sieben bis acht Stunden waren. Autoren aus dem UK bzw. Singapur gingen den Zusammenhängen mit Hilfe von 1898 jungen Erwachsenen aus Singapur und 837 aus Großbritannien nach. An den Arbeitstagen gingen die Asiaten später zu Bett als die Briten; sie standen aber ähnlich früh auf wie letzere, sodass für den Nachtschlaf weniger verblieb. Im Gegensatz dazu unterschied sich die Schlafdauer an den arbeitsfreien Tagen zwischen den beiden Regionen nicht. Es gab in Singapur also am Wochenende auch keine Kompensation für die kurzen Nächte während der Woche. Offenbar braucht man in der asiatischen Metropole mehr Zeit für die Arbeit oder das Studium als im UK. Besondere Präferenzen für die Nutzung der Morgen- oder der Abendstunden schlugen für die Unterschiede im Schlaf-Timing kaum zu Buche. Es spielte auch keine entscheidende Rolle, dass die jahreszeitlichen Differenzen von Hell- und Dunkelzeiten in Mitteleuropa viel ausgeprägter sind als am Äquator. Demzufolge sind es in erster Linie soziale Faktoren und hier das Arbeitsleben, die Unterschiede im Schlaf-Timing zwischen westlichen Ländern und Asien bedingen. NT

Quelle:

Lo JC et al.: Young adults’ sleep duration on work days: differences between East and West. Front Neurol 2014, 28; 5:81 (Epub)

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