Sturzrisiko nach Klinikaufenthalt

Praxis-Depesche 10/2001

Der Monat nach der Entlassung ist gefährlich

Ältere Menschen tragen ein hohes Sturzrisiko. Dafür gibt es viele Gründe, wie Gleichgewichtsstörungen oder schlechtes Sehen. Auch die erste Zeit nach einem Krankenhausaufenthalt scheint eine Risikophase für Stürze zu sein.

Um diese Gefahr genauer zu analysieren, beobachtete man 90 Tage lang 311 Patienten über 65, die aus der Klinik entlassen worden waren und ambulante Hilfsdienste in Anspruch nahmen. In den ersten poststationären Tagen wurden sie auf disponierende Faktoren untersucht. 13 Wochen später ermittelte man eventuelle Stürze und Verletzungen. In den ersten beiden Wochen nach Entlassung war die Sturzrate mit 8,0 auf 1000 Personentage signifikant höher als drei Monate später (1,7 : 1000). Sturzbedingte Verletzungen machten 15% der erneuten stationären Aufnahmen aus. Prästationäre Risikofaktoren waren Abhängigkeit im Alltag, Gebrauch einer Gehhilfe, zwei oder mehr Stürze und mehrere Krankenhausaufenthalte im vorangegangenen Jahr. Zu den poststationären Risikofaktoren zählten die Einnahme von trizyklischen Antidepressiva, Verdacht auf Delir und Gleichgewichtsstörungen.

Quelle: Mahoney, JE: Temporal association between hospitalization and rate of falls after discharge, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 160 (2000), Seiten: 2788-95

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