Langwirksame Insulinanaloga

Praxis-Depesche 6/2009

Der Nutzen ist offensichtlich

Von politischer Seite wird der Einsatz von Insulinanaloga seit einiger Zeit in Frage gestellt, allerdings mit angreifbaren Argumenten. Experten nahmen kürzlich zu einer Beurteilung durch das IQWiG Stellung.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hatte kürzlich einen Abschlussbericht „Langwirksame Insulinanaloga zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2“ vorgelegt. Darin wird z. B. dem Insulindetemir bescheinigt, dass es gegenüber NPH-Insulin das Risiko von Hypoglykämien vermindert und damit mehr Sicherheit für den Patienten bietet. Es fehlt aber die Schlussfolgerung, dass damit ein Zusatznutzen für den Patienten gegeben ist, bemängelt Prof. Andreas Fritsche, Univ.-Klinik Tübingen.

Hinter dieser widersprüchlichen Haltung vermutet Fritsche entweder, dass das IQWiG unbedingt helfen soll, Geld zu sparen, oder aber dass es Hypoglykämien als nicht relevant einstuft. Letzteres wäre natürlich mit ärztlicher Verantwortung nicht vereinbar. Aber auch das wirtschaftliche Argument geht fehl. Denn eine bessere Einstellung des Diabetes ohne zusätzliches Risiko für Hypoglykämien bedeutet auch eine wirksamere Prophylaxe kostenträchtiger Diabetes-Folgekrankheiten. Demzufolge kann aus den Erkenntnissen des IQWiG nur gefolgert werden, dass die langwirksamen Insulin­ana­loga einen patientenrelevanten Zusatznutzen haben. „Jedes andere Fazit wäre unethisch“, so Fritsche.

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