Interdisziplinäres Konsil

Praxis-Depesche 12/2019

Der Patient Dirk braucht Hilfe!

Ein Typ-2-Diabetes ist ein Hauptrisikofaktor für makro- und mikrovaskuläre Erkrankungen. Etwa 35 % der Patienten entwickeln Nierenerkrankungen.
Dirk leidet seit zwei Jahren an einem Typ-2-Diabetes und unter einem metabolischem Syndrom: Er ist Taxifahrer, Raucher und hat einen BMI von 34.
Der Diabetologe Dr. Andreas Liebl, Bad Heilbrunn, schilderte die aktuelle Therapie: Enalapril 20 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 0-0- 1, Simvastatin 20 mg 0-0-1, Metformin 2 x 1.000 mg 1-0-1, Omeprazol 20 mg 0-0-1 und bei Bedarf Diclofenac 50 mg. Sein HbA1c-Wert ist 8,1 % und der Nüchtern-Blutzucker- Wert (NBZ) 165 mg/dl (9,2 mmol/l).
Liebl verordnet als zusätzliches Antidiabetikum SGLT-2-Inhibitoren wie z. B. Empagliflozin 10 mg 1-0-0 (Tabletten). „Das Gewicht geht mit ca. 4 kg zurück bei Dirk, das machte ihn zum extrem dankbaren Patienten, genauso wie das Risiko für Unterzuckerungen und zu hohen Blutdruck“, sagte Liebl. Mit Empagliflozin sank sein HbA1c- Wert auf 7,1 % (NBZ = 118 mg/dl).
Dr. Ludwig Merker, Dormagen, ergänzte hierzu, dass die tägliche Einnahme von Empagliflozin Typ-2-Diabetikern mit hohem kardiovaskulärem Risiko die Progression einer Nierenkrankheit deutlich verlangsamt.
Dr. Claus ersetzte das Simvastatin durch Atorvastatin (und Dirk erreichte einen LDLWert von 94 mg/dl. Dirk’s kardiovaskuläres Risiko hat sich allein nur durch die zwei Medikamentenumstellungen um 10 % verringert, schloss Liebl. NM
Quelle: Symposium:„Diabetestherapie ganz praktisch – ein interdisziplinäres Konsil. Fallbeispiele aus diabetologischer, kardiologischer und nephrologischer Sicht“ anlässlich der 13. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Leipzig, 8.11.2019

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