Neuer Marker beim akuten Koronarsyndrom

Praxis-Depesche 17/2004

Der Plazenta-Wachstumsfaktor hat prognostischen Wert

Der Plazenta-Wachstumsfaktor (PlGF), der zur Familie der vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren gehört, spielt nach neuesten Erkenntnissen als primärer Entzündungsmediator bei der Entstehung arteriosklerotischer Plaques eine bedeutende Rolle. Nun wurde untersucht, ob er sich als zuverlässiger Marker des kardiovaskulären Risikos bei akutem Koronarsyndrom (ACS) eignet.

Zusätzlich zum Nekrosemarker Troponin T, dem Marker der Plättchenaggregation CD40-Ligand und dem Entzündungsmarker CRP wurden bei 547 ACS-Patienten aus der CAPTURE-Studie und 626 Patienten mit akuten Brustschmerzen die PlGF-Serumspiegel bestimmt. Bei 40,8% der CAPTURE-Patienten lag der PlGF-Wert über dem Cut-off-Level von 27ng/l. Sie hatten ein signifikant erhöhtes Mortalitäts- und Infarktrisiko im Vergleich zu Patienten mit niedrigeren PlGF-Spiegeln (z. B. nach 30 Tagen 14,8 vs. 4,9%). Von allen untersuchten Markern erwies sich PlGF als zuverlässigster Marker. Bei den Intensivpatienten mit akuten Brustschmerzen waren bei denjenigen mit instabiler Angina pectoris und Myokardinfarkt ohne ST-Hebung die PlGF-Werte signifikant erhöht. Auch bei diesen Patienten hatte PlGF den besten prognostischen Wert.

Quelle: Heeschen, C: Prognostic Value of placental Growth Factor in Patients With Acute Chest Pain, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 435-441

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