Hilfe bei Allergie

Praxis-Depesche 17/2001

Desensibilisierung wirkt über multiple Mechanismen

Allergen-Immuntherapie (Desensibilisierung) ist die zur Zeit einzige Behandlung, durch die eine ursächliche Besserung allergischer Erkrankungen erzielt werden kann.

Die beste Behandlung allergischer Erkrankungen ist die Vermeidung des Allergens. Da dies aber selten durchführbar ist, gerade bei Inhalations-Allergenen, versuchten schon vor 90 Jahren britische Wissenschaftler durch Gabe steigender Dosen von Pollenextrakten, Heuschnupfen zu kurieren. Erst jetzt allerdings beginnt man das immunologische Wirkprinzip zu verstehen. Die Desensibilisierung, von der WHO kürzlich als Impfung gegen allergische Krankheiten anerkannt, erwies sich bei der Prävention und Behandlung verschiedener IgE-vermittelter Reaktionen als erfolgreich: Gras- und Baumpollen (Verbesserung der Symptome in 80% der Fälle), Insektengift (90% der wieder Gestochenen hatten keine gefährlichen allergischen Reaktionen) und allergisches Asthma (in 95% der Fälle verbesserte Symptome). Verhindert wird außerdem der Etagenwechsel von allergischer Rhinitis zum Asthma und eine Ausweitung allergischer Reaktionen monosensibilisierter Kinder. Desensibilisiert werden muss über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, aber der Mühe Lohn ist ein Anhalten der positiven Effekte von bis zu sechs Jahre nach Therapieende. Die zu Grunde liegenden veränderten Immunantworten sind vielfältig. In den letzten Jahren haben sich jedoch zwei Schwerpunkte herauskristallisiert: Ansteigen von Immunglobulinen des Typs IgG1 und IgG4 in einem optimalen Verhältnis und ein verändertes Muster von Zytokinen, ausgeschüttet durch allergenspezifische T-Helferzellen.

Quelle: Yang, X: Does allergen immunotherapy alter the natural course of allergic disorders?, Zeitschrift: DRUGS, Ausgabe 61 (2001), Seiten: 365-374

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