ONLINE FIRST: Screening-Option

Praxis-Depesche 3/2015

Diabetes-Check direkt beim Zahnarzt

Diabetes bleibt oft jahrelang unentdeckt. Mit einer Vorsorge-Untersuchung ließe sich die Erkrankung frühzeitig erkennen. Das Screening könnte man einfach in den üblichen Zahnarztbesuch integrieren.

Ein unkontrollierter Diabetes erhöht das Risiko für Gingivitis und Paradontitis und umgekehrt. In der Zahnklinik nimmt man bei diesen Erkrankungen üblicherweise eine Blutprobe aus den Zahnfleischspalten. Das gingivale Blut kann man auch nutzen, um die Blutglucose zu testen und unentdecktem Diabetes auf die Schliche zu kommen.
30 Patienten mit Gingivitis oder Peridontitis und mindestens einer Blutung nach Sondierung wurden untersucht. Die Stelle wurde mit Watte isoliert, mit Druckluft getrocknet und das frische gingivale Blut direkt auf den Testsreifen des Glucossemessers gebracht. Nur bei 25 Patienten reichte das gingivale Blutvolumen für die Blutzucker-Bestimmung aus. 88% der Patienten hatten Peridontitis, 12% Gingivitis. Die Glucosewerte im gingivalen Blut reichten von 43 bis 243 mg/dl, die im Fingerblut von 70 bis 344 mg/dl. Die Messungen beider Blutproben korrelierten dabei stark (r=0,97; p>0,0001).
Die Resultate sprechen dafür, dass sich Blut aus gingivalen Spalten durchaus für ein Diabetes-Screening während der zahnärztlichen Routine eignet. Allerdings fehlt es noch an der nötigen technischen Ausstattung, um die Blutproben einfacher gewinnen zu können. OH

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