Praxis-Depesche 11/2003

Diabetes insipidus nach Hirntrauma

Türkische Ärzte berichten über einen Fall mit besonders spät einsetzendem Diabetes insipidus.

Ein 20-jähriger Mann wurde nach einer Kopfschussverletzung einer rechtsseitigen Kraniotomie unterzogen. Wegen einer spastischen Hemiparese wurde er nach 43 Tagen in eine Rehabilitationseinheit überwiesen. Dort entwickelte er ab Tag 49 nach der Verletzung eine Polydipsie und Polyurie mit einer Zunahme der Flüssigkeitsaufnahme auf 11 Liter und einer Urinausscheidung von 10,95 Liter pro Tag. Die Untersuchung ergab ein ADH-Defizit. Unter einer Therapie mit Desmopressinazetat normalisierte sich die Urinausscheidung. Die anschließende endokrinologische Untersuchung ergab erniedrigte LH/FSH-Werte und einen erniedrigten Testosteron-Status. Die Hormonwerte normalisierten sich spontan nach 22 (LH) bzw. 99 Tagen (FSH, Testosteron). Die Kernspintomographie zeigte eine Gehirnprellung des Temporallappens und eine aneurysmatische Dilatation der rechten Arteria carotis auf der posterolateralen Seite der Hypophyse.

Quelle: Alaca, R: Anterior hypopituitarism with unusual delayed onset of diabetes insipidus after penetrating head injury, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PHYSICAL MEDICINE AND REHABILITATION, Ausgabe 2002 (1981), Seiten: 788-791

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