American College of Cardiology, Atlanta, März 2010

Praxis-Depesche 5/2010

Diabetiker haben nichts von aggressiver RR-Senkung

Mit den Studien ACCORD und INVEST erschütterten in diesem Jahr gleich zwei Studien die bisherige Lehrmeinung bei der Blutdrucksenkung „je niedriger, desto besser“. Zumindest bei Patienten mit Typ-2-Diabetes scheint ein besonders rigoroses Vorgehen nicht die Erwartungen hinsichtlich verbesserter Prognose zu erfüllen.

Mit Macht gegen Lipide und RR

In der ACCORD-Studie wurden zwei Strategien untersucht, mit denen Diabetiker vor Folgekomplikationen geschützt werden sollen: eine Blutdrucksenkung auf Werte möglichst unter 120 mmHg sowie die Senkung der Blutfettwerte durch Zugabe eines Fibrats zu einem Statin. Keine der beiden Interventionen war erfolgreich.

Im Lipid-Arm von ACCORD erhielten 5518 Typ-2-Diabetiker, die alle Simvastatin einnahmen, im Mittel 4,7 Jahre lang zusätzlich Fenofibrat oder ein Plazebo. Am Ende dieses Zeitraums zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich der jährlichen Inzidenzrate von Tod, Myokardinfarkt und Schlag­anfall.

Ernüchternd auch die Ergebnisse des Blutd­rucksenker-Arms: Obwohl die Werte der intensiver antihypertensiv behandelten Diabetiker langfristig im Schnitt um etwa 14/6 mmHg unter denen der Kontrollgruppe lagen, spiegelte sich dieser deutliche Unterschied in der Ereignisrate kaum wider. Lediglich die Schlaganfallrate lag bei den intensiv behandelten Patienten unter derjenigen der weniger intensiv behandelten.

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