Juveniler Diabetes

Praxis-Depesche 6/2018

Diabetische Ketoazidose auch bei Typ 2!

Eine aktuelle Fallstudie beschreibt einen adipösen Jugendlichen, der im Anschluss an eine zweiwöchige Phase mit klassischen Symptomen eines unbehandelten Diabetes mellitus (Schwindel, Polyurie und Polydipsie) mit einer diabetischen Ketoazidose vorstellig wurde. Schnell kamen weitere schwere Folgen hinzu.

Nach Intensivbehandlung der diabetischen Ketoazidose (DKA) mit Flüssigkeitszufuhr und i.v. Insulin verschlechterte sich der Zustand des Patienten binnen zehn Stunden drastisch. Die kognitive Leistung des Jungen nahm rasant ab und er sank auf acht von 15 Punkten im Glasgow Coma Scale. Das Schädel-CT zeigte zerebrale Ödeme, eine seltene Komplikation bei DKA. Nach Einleitung einer entsprechenden Notfalltherapie konnte der Patient am Ende ohne bleibende Schäden mit einer oralen Metformin-Therapie entlassen werden.
Die DKA ist eine für Typ-1-Diabetes typische Komplikation. Der hier beschriebene Fall macht aber deutlich, dass sie auch bei einem Typ-2-Diabetes auftreten kann. Klinische Befunde in Form der Acanthosis nigricans und eine positive Familienanamnese auf Typ-2-Diabetes sind neben dem Fehlen von Autoantikörpern ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen eines Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen. Studien konnten zeigen, dass eine DKA bei Typ-2- Diabetikern oftmals mit höheren Blutglucosespiegeln assoziiert ist, als sie klassischerweise beim Typ-1-Diabetes auftreten. OH

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