Zwischen 2001 und 2004 wurden in einer bevölkerungsbasierten Studie 2770 Männer ohne bekanntes Prostatakarzinom entsprechend ihrem BMI in fünf Gewichtsklassen eingeteilt: Normal- und Untergewichtige (unter 24,9 kg/m2), Übergewichtige (25,0 bis 29,9 kg/m²), Fettleibige der Klasse I (30,0 bis 34,9 kg/m²) Fettleibige Klasse II (35,0 bis 39,9 kg/m²) und Fettleibige Klasse III (BMI über 40,0 kg/m²). Der durchschnittliche PSA-Spiegel (1,3 ng/ml für die gesamte Studienkohorte) nahm linear mit zunehmender BMI-Kategorie ab. Nach Bereinigung der Daten hinsichtlich ethnischer Zugehörigkeit und Alter bedeutete dies einen Rückgang des PSA-Durchschnittswerts von 1,01 ng/ml bei den Normal-/Untergewichtigen auf einen Wert von 0,69 ng/ml bei den Fettleibigen der Klasse III. Als mögliche Erklärung für diese Beobachtung wird angeführt, dass niedrigere Androgen- und höhere Östrogenspiegel bei den fettleibigen Männern die PSA-Produktion beeinflussen könnten. Dabei könnte aber die Entstehung eines Prostatakarzinoms verschleiert werden - ein beunruhigender Gedanke bei den vielen Übergewichtigen in den USA. Vielleicht sollte man bei Fettleibigen die PSA-Werte vorsichtiger interpretieren. (EH)
Prostatakarzinom-Screening
Praxis-Depesche 15/2005
Dicke haben niedrigere PSA-Spiegel
Studien lassen vermuten, dass bei Männern mit Prostatakarzinom Fettleibigkeit mit einem weiter fortgeschrittenen Krebs und geringeren Überlebenschancen einher geht. Bislang hat man aber Zusammenhänge zwischen BMI und PSA-Spiegel noch kaum untersucht. In Texas wurde das jetzt genauer abgeklärt.
Quelle: Baillargeon, J: The association of body mass index and prostate-specific antigen in a population-based study, Zeitschrift: CANCER, Ausgabe 103 (2005), Seiten: 1092-1095