Das BNP wird bei Dehnung ventrikulärer Myozyten freigesetzt und nimmt bei entsprechendem Stimulus rasch zu. Erste Studien machten deutlich, dass durch BNP-Bestimmung eine raschere und genauere Abgrenzung der Insuffizienz von nichtkardialen Ursachen einer Dyspnoe gelingt als mit allen anderen diagnostischen Markern. Bei Werten ab 100 ng/l weist die BNP-Bestimmung eine Sensitivität von 90%, eine Spezifität von 80 bis 90% auf. Auch zum Ausschluss einer Herzinsuffizienz eignet sich BNP sehr gut: Bei einem Wert unter 50 ng/l beträgt der negative Vorhersagewert 96%. Bei Patienten mit manifester Herzinsuffizienz hat sich BNP auch als starker Prädiktor für plötzlichen Herztod, Transplantationsnotwendigkeit und Gesamtmortalität herausgestellt. Die natriuretischen Peptide besitzen ein großes therapeutisches Potenzial. Erste Untersuchungen mit rekombinantem humanem BNP und Vasopeptidase-Inhibitoren verliefen jedoch noch nicht zufriedenstellend.
Praxis-Depesche 4/2004
Die BNP-Bestimmung hilft bei Diagnose und Prognose
Aus der Familie natriuretischer Peptidhormone hat sich das BNP (B-type natriuretic peptide) als wichtiger diagnostischer und prognostischer Marker bei kardialer Insuffizienz herausgestellt. Zahlreiche Studien belegen dies.
Quelle: de Lemos, JA: B-type natriuretic peptide in cardiovascular disease, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 362 (2003), Seiten: 316-322