In die populationsbasierte Studie wurden rund 1,1 Millionen erwachsene Einwohner einer südschwedischen Grafschaft eingeschlossen. Von ihnen waren 6.800 an Typ-1-, 49.400 an Typ-2-Diabetes erkrankt. Bei allen Teilnehmenden wurde untersucht, ob eine „diabetische Hand“ vorliegt – also Trigger/Schnappfinger, Dupuytren- Kontraktur, Karpaltunnelsyndrom, CMC-1-Arthrose und ulnare Nervenkompression. Dazu wurden zwischen 2005 und 2019 die Daten vom Skåne Healthcare Register (SHR) gesammelt und mit dem nationalen Diabetesregister verglichen.
Im Vergleich zu den nicht diabetischen Personen waren beide Diabetesgruppen von allen fünf Diagnosen signifikant häufiger betroffen – Frauen und Männer mit Typ-1-Diabetes allerdings deutlich häufiger als diejenigen mit einem Typ-2-Diabetes.
Vor allem Typ-1-Diabetikerinnen sind betroffen
Die gravierendste Steigerung der Prävalenz ergab sich für den Schnappfinger: 14 % der Typ-1-Diabetikerinnen und damit mehr als 9,4-mal so viele wie in der Gruppe der Frauen ohne Diabetes wiesen einen solchen auf. Daraus ergibt sich von allen untersuchten Handproblemen mit 100,5 Fällen pro 10.000 Personenjahren die höchste Inzidenz bei Frauen mit Typ-1-Diabetes – eine 8,1-mal so hohe Rate wie bei Nicht-Diabetikerinnen.
Nervenkompressions-Syndrome und auch Morbus Dupuytren wurden bei Diabetiker:innen drei- bis viermal so oft diagnostiziert wie bei den stoffwechselgesunden Vergleichspersonen. Der geringste (aber immer noch signifikante) Unterschied zwischen der Gruppe mit bzw. ohne Diabetes ergab sich für die Arthrose im CMC-1-Gelenk. Hier lag das Prävalenzverhältnis bei 1,8 bei Frauen mit Typ-1-Diabetes und bei 1,0 in der Gruppe ohne Diabetes. Bei den Männern mit Typ-1-Diabetes ergab sich ein Prävalenzverhältnis von 1,9. Verglichen mit der Kontrollgruppe wiesen die diabetischen Patient:innen häufiger eine zweite Diagnose auf, wobei Personen mit Typ-1-Diabetes häufiger betroffen waren als solche mit Typ-2-Diabetes, und Frauen öfter als Männer (Frauen und Männer mit Typ-1-Diabetes: 34,0 bzw. 24,1 %; mit Typ-2-Diabetes: 22,4 bzw. 18,8 %; ohne Diabetes: 16,7 bzw. 13,5 %; p < 0,0001 für alle Analysen). GS