Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 3/2020

Die Genetik ist nicht an allem Schuld

Eine Studie des Konsortiums „Kohorten für Herz- und Alterungsforschung in der Genomischen Epidemiologie“ (CHARGE) widmete sich nun der Untersuchung, inwieweit die Genetik Einfluss auf die durch Nahrungsfette getriggerte Entstehung eines Typ-2-Diabetes (T2D) hat.
In der vorliegenden Metaanalyse wurde das genetische Risiko T2D zu entwickeln anhand eines 68-Varianten polygenen Risikoscores bestimmt. Analysiert wurden im Mittel über zwölf Jahre gesammelte Daten von 102.305 Teilnehmern aus 15 Kohortenstudien, von denen 20.015 Typ-2-Diabetes hatten. Das Risiko an T2D zu erkranken stieg per zehn identifizierte Risikoallele um das 1,64-fache. Ersetzte man Kohlenhydrate durch mehrfach ungesättigte Fette oder Omega-6-Fette verringerte sich das Risiko während sich dies bei einfach ungesättigten Fetten eher erhöhte (HR 1,1). Es konnte hingegen keine signifikante Wechselwirkung zwischen dem polygenen Risikoscore und den Nahrungsfetten bei deren Einfluss auf die Häufigkeit von T2D-Erkrankungen festgestellt werden.
Somit waren zwar das genetische Risiko und die Art der Nahrungsfette jeweils einzeln mit der Häufigkeit des Auftretens eines T2D assoziiert, jedoch ließ sich keine bedeutsame Interaktion zwischen dem Grad des genetischen Risikos und der Art der konsumierten Nahrungsfette nachweisen. Also hat der Grad der genetischen Prädisposition keinen Einfluss auf die Effizienz von Maßnahmen zur Prävention eines Diabetes Typ 2. Damit sind diese für alle genetischen Risikogruppen gleichermaßen wirksam anwendbar. GH
Quelle: Merino J et al.: Quality of dietary fat and genetic risk of type 2 diabetes: individual participant data meta-analysis. BMJ 2019; Oct 9; 367:15612; doi: 0.1136/bmj.l5612

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