Unter einem akuten Koronarsyndrom subsumiert man die instabile Angina pectoris, den Herzinfarkt mit ST-Hebung (STEMI) und den Infarkt ohne ST-Hebung im EKG (NSTEMI). Definierend für die beiden Infarkt-Formen ist ein positiver Troponin- Test.
Zwei Kardiologen aus Newark, New Jersey, erläutern die weitere Differenzierung. Danach unterscheidet man fünf Infarkttypen. Bei Typ 1 und 2 handelt es sich meist um NSTEMI-Fälle; es können aber auch STEMI-Infarkte sein. Typ 3 wird erst postmortal diagnostiziert, die Typen 4 und 5 sind Folgen einer medizinischen Prozedur. Den Autoren geht es um die wichtige Unterscheidung von Typ-1- und Typ-2-NSTEMI.
Bei Typ 1 handelt es sich um eine atherothrombotische Koronarerkrankung mit einem okklusiven oder nichtokklusiven Thrombus, bei Typ 2 liegt keine akute Plaque-Ruptur vor; es gibt Zeichen für eine Imbalance zwischen Sauerstoff-Versorgung und -Bedarf, die nicht auf akuter Koronarthrombose beruht. Hier können Atherosklerose, Vasospasmen, koronarmikrovaskuläre Dysfunktion oder nichtatherosklerotische Koronar-Dissektion vorliegen. Patienten mit Typ-2-NSTEMI haben häufiger Begleitkrankheiten wie Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Diabetes oder Niereninsuffizienz. Die Prognose ist schlechter als bei Typ 1. Eine duale Anti-Thrombozyten-Medikation ist vor allem bei Typ 1 indiziert. In den vorliegenden Leitlinien wird noch zu wenig zwischen den zwei Typen des NSTEMI unterschieden. WE