Praxis-Depesche 13/2004

Die Inzidenz von Gehirntumoren ist im Handy-Zeitalter nicht gestiegen

In der medizinischen Literatur wird der Einfluss elektromagnetischer Wellen von Mobiltelefonen auf die Entstehung von Gehirntumoren kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund wurde in einer aktuellen Studie untersucht, ob die Inzidenz von Gehirntumoren in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen hat.

Zur Klärung des Zusammenhangs zwischen elektromagnetischer Strahlung und Gehirntumoren wurden Daten der nationalen Krebsregistern Dänemarks, Norwegens, Finnlands und Schwedens der Jahre 1969 bis 1998 ausgewertet. Die Inzidenz von Gehirntumoren der 20- bis 79-Jährigen wurde für jedes Jahr bestimmt und eine Trendanalyse errechnet. Die Inzidenz der Gehirntumoren in den einzelnen Jahren lag für Männer zwischen 8,4 bis 11,8 Fällen pro 100 000 Einwohnern, bei Frauen zwischen 5,8 bis 9,3/100 000. Die Inzidenz der Gehirntumoren stieg zu Beginn der 80er Jahre bei Frauen jährlich um 0,9% und bei Männern um 0,6% an. Nach wenigen Jahren war kein weiterer Anstieg der Inzidenz mehr festzustellen. Die Autoren erklären das Ansteigen der Inzidenz von Gehirntumoren mit der Einführung der Computertomographie Anfang der 80er Jahre. In den darauffolgenden Jahren blieb die Inzidenz der Gehirntumoren stabil, sodass die Autoren von keinem Anstieg der Zahl von Gehirntumoren durch Mobiltelefone ausgehen.

Quelle: Lönn, S: Incidence trends of adult primary intracerebral tumors in four nordic countries, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 108 (2004), Seiten: 450-455

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