Mikrobiologisches Profil

Praxis-Depesche 21/2001

Die Keime der Otitis media

Die Otitis media erlangt ihre klinische Bedeutung nicht nur durch ihre Schmerzhaftigkeit, sondern auch durch die Häufigkeit der mit ihr vergesellschafteten lebensbedrohlichen Komplikationen und der Gefahr der Chronifizierung. Zu einer Persistenz der serösen Exsudation kommt es bei über zwei Dritteln der Betroffenen. Die antibiotische Behandlung ist obligat, wobei für die Wahl des passenden Antibiotikums die Einschätzung des Erregerspektrums hilft.

Von 114 Kindern zwischen 14 Monaten und elf Jahren mit persistierender Exsudation nach akuter Otitis media wurde eine Erregerbestimmung des serösen Ohr-Exsudates durchgeführt. Insgesamt war die Kultur bei 41% der Patienten positiv. 57% davon zeigten Wachstum von ausschließlich aeroben Keimen, 15% anaerobe Erreger; eine aerob-anaerobe Mischflora wurde bei den restlichen 28% nachgewiesen. Bei Patienten jünger als zwei Jahre war die Rate der positiven Kulturen höher als bei den älteren (56% zu 35%). S. pneumoniae und H. influenzae waren die häufigsten Keime der unter Zweijährigen mit kürzerer Exsudationsdauer (drei bis fünf Monate). Anaerobier kamen bei über Zweijährigen mit länger andauernder Exsudation häufiger vor (sechs bis 13 Monate). Durchschnittlich konnten pro Kultur 1,2 Aerobier und 0,6 Anaerobier angezüchtet werden.

Quelle: Brook, I: Microbiology of serous otitis media in children: correlation with age and length of effusion, Zeitschrift: ANNALS OF OTOLOGY, RHINOLOGY AND LARYNGOLOGY, Ausgabe 110 (2001), Seiten: 87-90

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