Anamnese von zentraler Bedeutung

Praxis-Depesche 4/2012

Die Kunst der COPD-Früherkennung

Fünf niederländische Autoren, Professoren der Universität Utrecht, verweisen darauf, dass es keinen Goldstandard gibt, anhand dessen sich die Diagnose einer COPD im Frühstadium stellen lässt. Sie haben daher zusammengetragen, was über die Aussagekraft mehrerer Bausteine des diagnostischen „Work-up“ bekannt ist.

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung ist eine Gruppe heterogener Erkrankungen, charakterisiert durch eine Begrenzung des exspiratorischen Atemflusses, die nicht völlig reversibel ist und in den meis­-ten Fällen fortschreitet. Betroffene zeigen eine abnorme entzündliche Reaktion auf Zigarettenrauch oder andere Arten von Luftverschmutzung, die zu Atemwegsobstruktion, Zerstörung von Lungengewebe und Hyperinflation führt. Oft bleibt die frühe COPD unerkannt (Einstufung der bekannten Fälle im Jahr 2000 in den Niederlanden: 27% leicht, 55% mäßig schwer, 15% schwer, 3% sehr schwer).

Wer ist gefährdet? Leitlinien raten vom Screening symptomfreier Personen ab, plädieren aber für die Untersuchung von (früheren) Rauchern über 40 Jahren, die wegen Atemwegssymptomen zum Arzt kommen, wie Husten, Stenoseatmung oder Dyspnoe.

Den ersten Schritt zur Diagnose stellt vermehrte Aufmerksamkeit dafür dar, dass diese Symptome auf COPD hinweisen können. Zur ausgiebigen Anamnese, die von zentraler Bedeutung ist, gehört die Beurteilung möglicher Risikofaktoren; der stärkste ist Rauchen (ein pack-year = ein Jahr lang 20 Zigaretten pro Tag). Man frage nach anderen (oft beruflichen) Expositionen, z. B. Bauer, Bäcker, Fahrer. Weitere Risikofaktoren sind geringes Geburtsgewicht, Asth­ma, Atemwegs­infektionen inkl. Tb und COPD in der Familienanamnese.

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