Nach einer 2016 veröffentlichten Erhebung der WHO sterben jährlich 250 000 bis 500 000 Menschen (3,8 bis 7,7 pro 100 000) an Influenza. Die Autoren einer multinationalen Arbeitsgruppe vermuten aber, dass diese Zahlen das Ausmaß des Problems unterschätzen. Sie versuchten, realistischere Zahlen zu bekommen, indem sie länderspezifische Daten aus dem Zeitraum 1999 bis 2015 verwendeten.
Von 33 Ländern – insgesamt 57% der globalen Population – standen brauchbare Werte der Influenza-assoziierten Mortalität zur Verfügung. Die Daten für die restlichen Regionen wurden extrapoliert.
Als jährliche Influenza-Mortalität ergaben sich 0,1 bis 0,4 pro 100 000 für die Altersgruppe <65 Jahren, 2,9 bis 44,0 für 65 bis 74 Jahre und 17,9 bis 223,5 für ≥75 Jahre. Man schätzte, dass 291 243 bis 645 832 Menschen jährlich an Influenza sterben (4,0 bis 8,8 pro 100 000). Die höchsten Sterblichkeitszahlen ergaben sich für Sub-Sahara-Afrika (2,8 bis 16,5 pro 100 000), für Südostasien (3,5 bis 9,2 pro 100 000) und für Personen im Alter ab 75 Jahren (51,3 bis 99,4 pro 100 000). Auf der Basis von 92 Ländern errechnete man für Kinder unter fünf Jahren eine jährliche Influenza-bezogene Mortalität von 9243 bis 105 690 Fällen.
Nach diesen Daten ist die Sterblichkeit der Virusgrippe höher als bisher angenommen. Dabei wurden hier nur die offensichtlich atemwegsbedingten Todesfälle erfasst. Oft sterben Influenza-Patienten aber auch an anderen Komplikationen. Welchen Anteil diese Fälle ausmachen, müsste noch erforscht werden. WE