Praxis-Depesche 18/2003

Die Nierenfunktion bei Malaria abschätzen

Bei Patienten mit einer Malaria tropica kommt es häufig zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Um rechtzeitig therapeutische Maßnahmen ergreifen zu können, ist es notwendig, eine Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) mittels Marker im Serum zu erkennen.

In eine retrospektive Studie wurden 108 Erwachsene eingeschlossen, die an einer Malaria tropica erkrankt waren. Aus eingelagerten Serumproben wurden Kreatinin und Cystatin C bestimmt. Die Konzentrationen von Kreatinin und Cystatin C korrelierten gut. Cystatin C war häufiger erhöht als Kreatinin (54,6% vs. 20,4%). Patienten über 50 Jahren entwickelten häufiger eine renale Dysfunktion als jüngere Patienten. Die Einordnungen der Nierenfunktion durch die beiden Serummarker waren in 63 Fällen konkordant (58,3%) und widersprachen sich in 45 Fällen (41,6%). In nur vier Fällen (3,7%) war das Kreatinin erhöht und Cystatin C normal. Insgesamt zeigten 63 Patienten eine Erhöhung von mindestens einem der beiden Parameter. Die Erhöhung von Cystatin C oder Kreatinin war unabhängig von Körpergewicht, Geschlecht und Bilirubin.

Quelle: Gunther, A: Renal dysfunction in falciparum-alaria is deteted more often when assessed by serum concentration of cystatin C instead of creatinine, Zeitschrift: TROPICAL MEDICINE AND INTERNATIONAL HEALTH, Ausgabe 7 (2002), Seiten: 931-934

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