Teil 1: Risikofaktoren, Symptome, KADI

Praxis-Depesche 11/2012

Die pAVK erkennen, bevor Verlust der Extremität droht

Fünf Spezialisten vom St. George’s Vascular Institute in London befassen sich mit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Hier einige ihrer Angaben zu Vorkommen, Symptomen und dem Knöchel-Arm-Druck-Index. Tipps für die weitere Diagnostik, Differenzialdiagnosen und Therapie-Hinweise folgen in Teil 2.
Praxisfazit

So misst man den KADI

Der Patient ruht in Rückenlage. Für den Knö-
chel-Arm-Druck-Index legt man die RR-Man-
schette genau über dem Knöchel an und misst
den systolischen Druck von A. dorsalis
pedis (DP) und von A. tibialis posterior (TP)
mit einem Doppler-Handgerät. Auf die glei-
che Weise wird der systolische RR der A. bra-
chialis bilateral ermittelt.
KADI = der höchste Knöcheldruck (DP oder TP 
an diesem Bein) geteilt durch den höchsten 
Druck am Arm (links oder rechts).
KADI über 1,2: starke Kalzifizierung der 
Gefäße (falsche KADI-Erhöhung);
0,9 - 1,2: Normalbereich; 0,5 - 0,9: pAVK;
unter 0,5: kritische Ischämie des Beins*

*Fußulzera können bei Diabetes bei höheren KADI-Wer-
ten auftreten; pAVK ist oft nur eine von vielen Ursachen
inkl. Infektion, Neuropathie, mikrovaskuläre Dysfunktion 

Als atherosklerotischer Prozess verursacht die pAVK Stenosen und Okklusion nicht zerebraler und nicht koronarer Arterien (geschätzte Prävalenz weltweit bis zu 10%). Die schwerste Form, die kritische Extremitäten­­­isch­ämie, CLI (critical limb ischaemia) kann zur Amputation oder sogar zum Tod führen, wenn nicht sofort behandelt wird. Sie tritt im UK bei 500 bis 100o Personen pro Mil­lion und Jahr neu auf.

Die pAVK hat modifizierbare und nicht veränderbare Risikofaktoren. Ca. 65% der Betroffenen weisen klinisch relevante Erkrankungen von zerebralen Arterien oder Koronarien auf; insgesamt ist das Risiko, an kardiovaskulären Leiden zu sterben, sechsfach erhöht. Der wichtigste modifizierbare Faktor ist Rauchen (evtl. stärkerer Zusammenhang als mit KHK). So versagen Bypässe bei Weiter-Rauchern dreimal öfter. Rauchstopp kann die schädliche Wirkung rückgängig machen.

Beim wichtigen Risikofaktor Diabetes sind v. a. infrapopliteale Arterien betroffen; die BZ-Einstellung ist von höchster Wichtigkeit (1% HbA1c mehr, 26% höheres pAVK-Risiko). Die Gefahr einer größeren Amputation (über dem Knöchel) ist fünf- bis zehnmal höher als ohne Diabetes und besonders groß, wenn auch terminale Niereninsuffizienz besteht.

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