Hochdosis-Methotrexat

Praxis-Depesche 11/2017

Die Risiken minimieren

Die in der Onkologie eingesetzten Dosen von Methotrexat (MTX) reichen von 20 bis hin zu 33 000 mg/m². Ab 500 mg/m² i.v. spricht man von Hochdosis-Methotrexat (HDMTX). Eingesetzt wird die Hochdosistherapie u. a. bei verschiedenen pädiatrischen Malignomen. Dabei kann es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen.

Auch bei adäquater Betreuung entwickelt sich unter HDMTX in 2 bis 12% der Fälle ein akuter Nierenschaden (AKI). Volumenmangel und saurer Urin sind die wichtigsten Risikofaktoren; daher sind Hyperhydratation und Alkalisierung des Urins essenziell. Auch Arznei-Interaktionen können zu verzögerter MTX-Exkretion und Nephrotoxizität führen. Vor Beginn der HDMTX-Therapie müssen alle Arzneien abgesetzt werden, die die MTX-Ausscheidung beeinträchtigen. Bei Kindern werden zur Hyperhydratation Flüssigkeitsvolumina von anfangs 200 ml/m²/h empfohlen, bei Erwachsenen bis zu zwei Liter Bikarbonat-haltige Infusionen. Mit Bikarbonat wird auch der Urin alkalisiert. Bei Bedarf kann zudem Acetazolamid verabreicht werden.

Mit Leucovorin versucht man, Schäden an normalen Zellen durch HDMTX zu vermeiden. Man sollte damit aber nicht zu früh anfangen, um den therapeutischen Effekt der Medikation nicht zu mindern. Die Leucovorin-Dosen richten sich nach Nierenfunktion und MTX-Plasmaspiegel, die engmaschig kontrolliert werden sollten. Mit Glucaparidase kann bei toxischen MTX-Plasmaspiegeln dieses in ungiftige Metaboliten gespalten werden.

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