Immun-Checkpoint-Blockade

Praxis-Depesche 8/2018

Die Schilddrüse kontrollieren!

Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind im Vergleich zu Chemotherapien wesentlich verträglicher. Es können aber immun-vermittelte Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören auch Schilddrüsenstörungen.

Immun-Checkpoint-Inhibitoren entfalten ihre Krebs-bekämpfende Wirkung durch die anhaltende Aktivierung von T-Zellen. Diese können sich aber auch gegen Eigen-Antigene richten, was unter anderem endokrine Probleme verursachen kann.
Eine häufige endokrine Nebenwirkung der CTA4-Blockade ist z. B. die Hyophysitis, typisch für die PD-1-/PD-L1- Blockade ist das Auftreten von Schilddrüsen-Autoimmunität. Metaanalysen zufolge erhöhen Anti-CTLA4- oder Anti-PD-1- und -PD-L1-Therapien das Hypothyreose-Risikoum das 8,3-fache, und das Hyperthyreose-Risiko um das 5,5-fache. Insgesamt entwickeln etwa fünf bzw. 22% der Patienten therapiebedingt eine Schilddrüsenunter-bzw. -überfunktion. Am höchsten ist das Risiko für Schilddrüsen-Störungen bei Anti-PD-1-Therapie. Wird eine Kombination von Immun-Checkpoint-Inhibitoren gegeben, steigt es weiter an. OH
Quelle:

Chalan P et al.: Thyroid dysfunctions secondary to cancer immunotherapy. J Endocrinol Invest 2018; 41(6): 625-38

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