Adipositas permagna

Praxis-Depesche 10/2014

Die Sterblichkeit steigt mit dem Gewicht

Dass Adipositas als Teil des metabolischen Syndroms ihren Beitrag zu erhöhter Morbidität „leistet“, ist bekannt. Wie sich ein extremes Übergewicht auf die Sterblichkeit auswirkt, untersuchte eine aktuelle Studie.

Die bislang größte Metaanalyse zu diesem Thema schloss 20 prospektive Studien ein. Ausgewertet wurde die Sterblichkeit von Patienten mit einem BMI von über 40,0 kg/m2, also extrem Übergewichtige (Adipositas Grad III). Es konnten über 9500 Patienten mit einem BMI zwischen 40,0 und 59,9 kg/m2 analysiert werden. Als Vergleichsgruppe dienten normalgewichtige Patienten (BMI 18,5 bis 24,9 kg/m2). Berechnet wurde die Mortalitätsrate pro 100 000 Personen. Diese lag bei adipösen Männern bei 856,0, bei Normalgewichtigen deutlich niedriger bei 346,7. Auch bei adipösen Frauen war die Sterblichkeit deutlich erhöht (663,0 vs. 280,5). Bei beiden Geschlechtern trugen kardiale Erkrankungen am meisten zur Sterblichkeit bei. Mit steigendem BMI, obwohl bei Grad-III-Adipositas ohnehin sehr hoch, nahm das Risiko eines Todes aus folgenden Ursachen weiter zu: Herzerkrankung, Krebs, Diabetes, Nierenerkrankungen, pulmonale Erkrankungen und Influenza/ Pneumonie. Innerhalb eines BMI von 40,0 bis 59,9 kg/m2 nahm die Anzahl der verlorenen Lebensjahre stetig zu (6,5-13,7 Jahre). Für Patienten mit Adipositas permagna lohnt sich also ein Gewichtsverlust, denn er könnte Lebensjahre schenken. CB

Quelle:

Kitahara CM et al.: Association between Class III obesity (BMI of 40-59 kg/m2) and mortality: a pooled analysis of 20 prospective studies. PLoS Med 2014; 11:e1001673

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