Karotissinus-Syndrom und Synkopen

Praxis-Depesche 2/2001

Die Sturzgefahr erkennen

Ein hypersensitiver Karotissinus (Karotissinus-Syndrom) und neurokardiogene Synkopen sind häufige Ursachen wiederholter Ohnmachten und Stürze älterer Menschen. Die Karotissinus-Massage im Liegen und Stehen ist nützlich zur Diagnose.

Bei 139 Patienten wurde der Stellenwert des hypersensitiven Karotissinus und neurokardiogener Synkopen bei unklaren synkopalen Anfällen und Stürzen untersucht. Blieb die kardiologische Untersuchung ohne Befund, wurden zunächst in Rückenlage fünf Sekunden lang die Karotissinus links bzw. rechts massiert. Bei negativem Ergebnis wurde die Massage im Stehen (Kipptisch auf 70 °) wiederholt. In 20,8% wurde ein positives Ergebnis in Rückenlage registriert. Von diesen Patienten fiel bei 62% auch die Massage im Stehen positiv aus. Die meisten litten am vasodepressorischen Syndromtyp. Bei 13 der 149 Patienten, die verlängert im Stehen getestet worden waren, wurde eine neurokardiogene Synkope diagnostiziert. - Die Karotissinus-Massage führte in keinem Fall zu unerwünschten Effekten. Einzelne Patienten wurden mit einer Schrittmacher-Implantation behandelt (Karotissinus-Syndrom), die Mehrheit der Betroffenen konservativ.

Quelle: Eltrafi, A: Role of carotid sinus syndrome and neurocardiogenic syncope in recurrent syncope and falls in patients reffered to an outpatient, Zeitschrift: POSTGRADUATE MEDICINE, Ausgabe 76 (2000), Seiten: 405-408

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