Akute Nephropathie und Steine

Praxis-Depesche 15/2005

Die Urat-Elimination muss stimmen

Nicht nur erhöhte Harnsäureproduktion, auch veränderte Elimination kann Probleme schaffen. Deren Pathophysiologie fasst ein italienischer Nephrologe zusammen.

Die Nieren scheiden ca. 70% der Harnsäure aus. Dabei werden 90% des Filtrats bei komplexen Vorgängen reabsorbiert, wobei ein Urat-Transporter eine wichtige Rolle spielt. Wichtig ist auch das extrazelluläre Volumen (hohes Volumen, hohe Elimination). So ändern Diuretika die Urat-Clearance meist nicht, sondern erhöhen die Serumspiegel durch den Flüssigkeitsentzug. Die beim metabolischen Syndrom häufige Hypourikosurie verursachen erhöhte Insulin-Spiegel. Bei starker Hyperurikämie (und u. a. einer seltenen Mutation) kann es durch Ausfällung zum Nierenversagen kommen. Eine chronische Gichtnephropathie ohne weitere Faktoren wie Bleiexposition dürfte es dagegen nicht geben. Für die Harnsteinbildung spielt weniger der Urat-Spiegel als der pH-Wert eine Rolle. Hohes Urat scheint jedoch die Bildung von Kalziumoxalat-Steinen zu begünstigen. (SB)

Quelle: Marangella, M: Uric acid elimination in the urine, Zeitschrift: CONTRIBUTIONS TO NEPHROLOGY, Ausgabe 147 (2005), Seiten: 132-148

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