Die respiratorische Forschung wurde lange Zeit vernachlässigt, berichten Jaber Alqahtani und Kollegen. Die James Lind Alliance (JLA), Teil des UK National Institute for Health Research, hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die zehn drängendsten Forschungsfragen zur COPD zu erarbeiten. An der Befragung nahmen 418 Patienten mit COPD, 39 Pflegende sowie auch 110 Kliniker teil.
Die höchste Forschungspriorität hat die Frage, was COPD-Exazerbationen zuverlässig verhindern kann, so die JLA-Kommission. Diesbezüglich müssen die Vor- und Nachteile von Rescue-Packs bzw. von einer langfristigen Antibiotikaprophylaxe diskutiert werden. Ferner muss geklärt werden, so die Autoren, wie der Beginn einer Exazerbation anhand der täglichen Symptomatik festgestellt werden kann, wie Exazerbationen von anderen Symptomursachen (z. B. kardiale Dysfunktion, Pneumonie, Lungenembolie) unterschieden werden können und welcher Zusammenhang zwischen den Komorbiditäten eines Patienten und seinem Exazerbationsrisiko besteht.
Klärungsbedarf besteht auch im Hinblick auf die optimale und personalisierte Therapie von Exazerbationen sowie den zielgerichteten Einsatz von Palliativmaßnahmen. Unklar sei zudem, warum einige Exazerbationen nach der Therapie rezidivieren und inwiefern Ängste und Depressionen die Prävention, Diagnose und Behandlung von COPD-Schüben beeinflussen. LO