Abgesehen davon, dass er meist Personen mittleren Alters betrifft, weiß man nur wenig über den Sport-assoziierten plötzlichen Herzstillstand (sudden cardiac arrest, SCA). Wie er sich von anderen Fällen unterscheidet, wurde nun an Patientendaten aus Portland, USA, untersucht.
Zwischen 2002 und 2013 identifizierten die Forscher in der Altersgruppe zwischen 35 und 65 Jahren insgesamt 1247 SCA, von welchen sich 5% beim Sport ereignet hatten. Am häufigsten ereignete sich der Herzstillstand beim Joggen (27%), Basketball (17%) oder Radfahren (14%). 58% der Sport-assoziierten SCA erfolgten in einer Sporteinrichtung, der Rest in Parks oder anderen Außenarealen. Allgemein trugen Männer ein um den Faktor 2,58 höheres Risiko für plötzlichen Herzstillstand. Viel höher noch war der Risikounterschied, wenn der SCA beim Sport auftrat (relatives Risiko 18,68). Das könnte an geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Pathologie oder in Sportart und -ausführung liegen. Das mittlere Alter der Betroffenen lag unabhängig vom Geschlecht bei etwa 51 Jahren. Patienten mit Herzstillstand beim Sport waren seltener Raucher oder Diabetiker.
Wie auch bei allen anderen SCA war die Ursache für den Herzstillstand beim Sport meist eine koronare Herzerkrankung. Ein Drittel von 44 Sportlern zeigte schon eine Woche vor dem Herzstillstand Symptome (Brustschmerzen bei neun, Dyspnoe bei vier, Influenza-Symptome bei einem Patienten). Im Gegensatz zu anderen SCA-Fällen hatten Sportler höhere Überlebenschancen (23,2 vs. 13,5%; p=0,04). Dieser Vorteil verschwand aber, wenn man „öffentliche Umgebung“ und „häufigere Anwesenheit von Zeugen“ berücksichtigte.
Angesichts der überwiegenden Vorteile sollten sich aber auch kardiovaskulär gefährdete Patienten nicht von körperlicher Aktivität abhalten lassen. Man sollte im Vorfeld allerdings besser auf relevante Symptome und zurückliegende kardiovaskuläre Ereignisse achten. OH