Pneumokokken-Impfung nicht vergessen

Praxis-Depesche 11/2013

Doppelt gefährlich: Influenza mit bakterieller Koinfektion

Einen Überblick über diese Grippe-Komplikation geben zwei Forscher des National Institute of Allergy and Infectious Diseases der USA. Einer von ihnen arbeitet zudem als Intensivmediziner am klinischen Zentrum der NIH (National Institutes of Health), der andere leitet die „Clinical Studies Unit“ des Labors für Infektionskrankheiten.

Die Autoren schildern den Fall eines 58-jährigen Ex-Rauchers, der innerhalb von 24 h nach Klinkeinweisung an Sepsis bei Influenza und Infektion mit MRSA verstirbt.

Eine Durchsicht von über 8000 Autopsien der Grippe-Pandemie von 1918 bestätigte fast durchgängig bakterielle Koinfektionen. Im Jahr 2009 lagen sie in mehreren Industrieländern in 18 bis 34% der Fälle von Influenza A (H1N1) vor, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten, sowie in bis zu 55% aller tödlichen Fälle. Gesamtmortalitäts-raten für diese Konstellation lassen sich nur aus vorhandenen Daten extrapolieren. Zwar führt Grippe typischerweise zu niedrigerer Mortalität bei jüngeren Patienten, doch in den Jahren 1997, 2003 und 2009 kam es zu Übersterblichkeit in jüngeren Altersgruppen.

Bakterielle Koinfektionen der Grippe finden sich in ca. 0,5% bei gesunden jungen Menschen und in mindestens 2,5% bei älteren Personen und solchen mit disponierenden Faktoren. Das Risiko von Komplikationen inkl. Koinfektionen ist hoch bei Erwachsenen ab 65 Jahren, Kindern unter fünf Jahren, Schwangeren, einem BMI ab 40 kg/m2 und bei chronischen Erkrankungen u. a. von Lunge, kardiovaskulärem System, Niere, Leber, Nervensystem und Stoffwechsel und bei Immunsuppression. Kolonisierung des Nasopharynx mit Pathogenen (u. a. Str. pyogenes) kann zu Ko­infektion disponieren. Insbesondere die mit Str. pneumoniae war mit mehr Intensiv- oder Todesfällen assoziiert. Staph. aureus findet sich bei 30% der Erwachsenen in den Nasenöffnungen; Koinfektion damit bei Influenza war mit höherer Letalität bei Erwachsenen und Kindern assoziiert (besonders MRSA).

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