Praxis-Depesche 19/2007

Doppelte Zukunftsbelastung: Kindern mit Typ-2-Diabetes drohen rasch Komplikationen

Mit der Zunahme von Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen steigen nicht nur akute Gefahren wie Ketoazidose. Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck scheinen wesentlich schneller als beim Typ 1 die von den Erwachsenen bekannten Folgen zu haben.

Noch vor 15 Jahren litten weniger als 3% der neu an Diabetes erkrankten Jugendlichen am Typ 2; heute sind es in den USA bereits 45%. Die Betroffenen sind adipös und neigen deshalb zu sekundärer Komorbidität inklusive Hypertonie, Dyslipid­ämie, Fettleber und metabolischem Syndrom, die alle mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko einhergehen. Die Autoren haben die wenigen bisher vorhandenen Daten zusammengetragen, denn es wurde bereits gezeigt, dass Diabetes-Komplikationen, vor allem Mikroalbuminurie und Infarktrisiko, sich bei Typ-2-Diagnose im Alter von 18 bis 44 Jahren viel „aggressiver“ ausbilden als bei einer Diagnose nach dem 45. Lebensjahr. Schlechte Compliance Jugendlicher könnte zusätzlich zu einer drohenden Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte beitragen.

Akute Komplikationen

Bei Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes kommen akute Krisen mit beträchtlichem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko vor. In Studien fielen bis zu 25% von ihnen erst wegen einer diabetischen Ketoazidose auf. Sterberaten sind für diese Altersgruppe hierbei aber nur für Typ-1 bekannt; dort liegen sie bei 0,15 bis 0,31%.

Von den bisher bekannten 29 Jugendlichen mit hyperosmolarem Koma starben 41%. Es waren vor allem junge Afroamerikaner. Beim „hyperglycaemic-hyperosmolar state“ beträgt nach den Standardkriterien der BZ mehr als 600 mg/dl und die Osmolalität des Serums mehr als 330 mosm/l; es liegen eine leichte Azidose (Bikarbonat über 15 mmol/l) sowie leichte Ketonurie (bis zu 15 mg/dl) vor. Zu den Auslösern zählen Infektionen, Medikamente, Substanzmissbrauch, Noncompliance oder chronische Begleitkrankheiten.

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