Gastrointestinale Nebenwirkungen sind bei Patienten, die mit konventionellen NSAR behandelt werden, in 20 bis 30% der Fälle zu erwarten. Am häufigsten treten Dyspepsien, darüber hinaus auch schwere Nebenwirkungen wie gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen auf. Vorteil COX-2-selektiver NSAR ist die gute antientzündliche Wirkung bei deutlich verminderter gastrointestinaler Problematik. Eine aktuelle plazebokontrollierte Studie untersuchte die Ulkusinzidenz bei 742 älteren Arthrose-Patienten, die unspezifische (Ibuprofen) beziehungsweise COX-2-selektive NSAR erhalten hatten. Nach zwölfwöchiger Therapie betrug die kumulative Ulkusinzidenz unter Ibuprofen 27,7%, unter dem COX-2-NSAR in zwei Dosierungen nur 4,1/7,3% (Plazebo: 9,9%). Nach 24 Wochen war die Ulkusinzidenz im Ibuprofen-Kollektiv auf 45,8 % angestiegen, im Gegensatz dazu entsprach die Verträglichkeit des Niedrigdosis-COX-2-NSAR Plazeboniveau. Prospektive Doppelblind-Vergleichsstudien mit annähernd 18 000 Patienten (MELISSA / SELECT), die auf einem amerikanischen Rheumakongress vorgestellt worden waren, hatten gezeigt, dass das COX-2-selektive NSAR Meloxicam (7,5/15 mg) vergleichbar wirksam wie Diclofenac (100 mg) war, aber eine um 10% verbesserte gastrointestinale Verträglichkeit aufwies. Auch gegenüber dem unspezifischen NSAR Piroxicam erwies sich Meloxicam als besser verträglich. - Mit Meloxicam wurden bislang weltweit mehr als 28 Mio Patienten behandelt. (EJW)
Fortschritt in der Analgesie durch COX-2-Selektivität
Praxis-Depesche 5/2000
Drastisch reduziertes Ulkusrisiko
Mit etwa 100 Mio. Verordnungen pro Jahr sind nichtsteroidale Antirheumatika die am häufigsten verordnete Präparategruppe. Nachteil unspezifischer NSAR ist die schlechte gastrointestinale Verträglichkeit. COX-2-selektive NSAR wie Meloxicam sind in dieser Hinsicht ein wesentlicher Fortschritt.