HIV

Praxis-Depesche 3/2020

Dreifachkombination weiterhin aktuell

Aktuelle Richtlinien empfehlen die extrem effizienten Dreifachkombinationen antiretroviraler Medikamente zur Behandlung von HIV, um Resistenzen zu vermeiden. Ob eine Vierfachkombination eventuell besser geeignet ist, wurde jetzt untersucht.
Die zwölf in die Analyse eingeschlossenenen Studien mit insgesamt 4.251 an HIV erkrankten Personen, umfassten im Mittel 214 Personen im Alter von 37 Jahren (77 % Männer). Darin angewandte Dreifachkombinationen bestanden richtlinienkonform aus zwei Nukleotid- und Nukleosidanaloge Reverse-Transkriptase- Inhibitoren (NRTIs) und Protease- oder Integrasehemmern. Das bei den Vierfachkombinationen eingesetzte Medikament unterschied sich innerhalb der Studien.
In keiner der eingeschlossenen Studien erwies sich eine Vierfachkombination besser als irgendeine der Dreifachkombinationen. Es konnte weder in der Risikoquote (RR) nicht detektierbarer HIV-RNS, noch anhand der Entwicklung der CD4-T-Zellzahl, noch beim Therapieversagen, noch durch die Risikoquote des Ausbruchs von AIDS, noch anhand des Sterberisikos oder mittels des Risiko des Auftretens starker Nebenwirkungen ein Unterschied zwischen beiden Therapieformen nachgewiesen werden.
Diese Metaanalyse unterstützt somit die aktuellen Richtlinien zum Einsatz einer Dreifachkombination bei Erstlinientherapie von HIV-Patienten. Die routinemäßige Erhöhung der Anzahl der kombinierten Medikamente bringt scheinbar keinen Vorteil. GH
Quelle: Feng Q et al.: Quadruple versus triple combination antiretroviral therapies for treatment naive people with HIV: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2019; (8); 366: l4179; doi: 10.1136/bmj.l4179
ICD-Codes: Z21

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