Gefahrenreicher Genuss wird bevorzugt

Praxis-Depesche 5/2022

E-Zigaretten allein wenig beliebt

Obwohl das Rauchen mit E-Zigaretten nachweislich weniger gesundheitsschädlich ist als das Rauchen von Tabakzigaretten, bleiben viele Raucherinnen und Raucher beim kombinierten Rauchen von E- und Tabakzigaretten oder kehren ganz zu letzterem zurück. Diese Beobachtungen konnte nun auch eine großangelegte US-Studie bestätigen.
In der Studie wurden zwischen 2013 und 2015 Daten von 3.211 Frauen und Männern bezüglich ihres Rauchverhaltens erhoben und parallel dazu der Schadstoffgehalt im Urin untersucht.
Zu Beginn rauchten 42,8 % ausschließlich E-Zigaretten. Innerhalb eines Jahres hörte ein Viertel von ihnen wieder auf, während 13,1 % zum dualen Rauchen von E- und Tabakzigaretten übergingen und 5,3 % zu nur Tabakzigaretten wechselten. Immerhin blieb mehr als die Hälfte der initialen E-Zigaretten-Raucher:innen dem Dampfen treu.
Von den anfänglichen Tabakzigarettenkonsumenten wechselten nur 1,2 % zur alleinigen E-Zigarette, 10,3 % rauchten beide Varianten und 10,4 % schafften es, ganz mit dem Rauchen aufzuhören.
Die Urinanalysen zeigten, dass neben dem kompletten Rauchstopp nur der Wechsel von Tabak- auf E-Zigarette zu einer Reduktion tabakspezifischer Giftstoffe führte. Der Umstieg von Tabakzigaretten auf duales Rauchen genügte nicht, den Gehalt an tabakspezifischen toxischen Stoffen zu senken. Insgesamt bringt die E-Zigarette also nicht den lange erhofften Gesundheitsvorteil. GH
Quelle: Dai H et al.: Exposure to toxicants associated with use and transitions between cigarettes, e-cigarettes, and no tobacco. JAMA Netw Open 2022 Feb 1; 5(2): e2147891

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